Jugendschule

Maria Montessori hatte zu ihren Lebzeiten (1870-1952) bereits erkannt, dass die Pubertät nicht nur körperliche Veränderungen mit sich bringt, sondern vor allem eine Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung ist. Sie beschreibt diese Entwicklung und ihre pädagogischen Ideen in ihrem „Erdkinderplan“.
So rücken im Alter von 12 – 16 Jahren zunehmend persönliche Fragen in den Vordergrund. Die Frage nach der eigenen Rolle unter Gleichaltrigen aber auch in der Gesellschaft beschäftigt die Jugendlichen sehr und es entsteht der Wunsch nach Unabhängigkeit. Trotzdem brauchen Jugendliche aber einen geschützten Rahmen, in dem sie sich ausprobieren dürfen.
Da im Gehirn eine Umstrukturierung stattfindet, kann die kognitive Leistungsfähigkeit in der Pubertät vorübergehend nachlassen. Das Finden kreativer Lösungen ist dagegen ein Bedürfnis und eine Stärke dieser Altersstufe. Den Verlauf und die Ursachen dieser Veränderungen kann die Neurowissenschaft inzwischen gut erklären und bestätigt damit viele Beobachtungen Maria Montessoris.
Diesen Veränderungen, Bedürfnissen und auch Stärken versuchen wir in der „Jugendschule“ der Montessori-Schule Essing gerecht zu werden. Die Jugendschule ist dabei keine eigene Schule, sondern eine besondere Prägung der Oberstufe – vor allem in der 7. und 8. Jahrgangsstufe: Neben der schulischen Arbeit im Klassenzimmer spielt für diese beiden Jahrgangsstufen die Projektarbeit in unserer Holzwerkstatt und auch in der Küche eine zentrale Rolle. Die Jugendlichen arbeiten in Projektgruppen an im Idealfall selbst gewählten Projekten, die sie unter Anleitung von Expert*innen und Lehrer*innen planen und durchführen. So stellen sie sich echten Aufgaben und Herausforderungen, die sie gemeinschaftlich lösen sollen.
Auf diese Weise können sich die Jugendlichen in der Gemeinschaft erproben. Durch die Zusammenarbeit in Projektgruppen entstehen Verbindlichkeiten, wodurch die Jugendlichen wiederum lernen, soziale Verantwortung zu übernehmen.
Durch die erzeugten Produkte erwirtschaften die Schüler*innen ihr eigenes Geld, das sie gemeinschaftlich verwalten und z. B. für neue Projekte, gemeinsame Aktionen, Ausflüge und Klassenfahrten verwenden. Dadurch schaffen sie sich eine gewisse Unabhängigkeit.
Die Jugendlichen unserer jahrgangsgemischten 7./ 8. Klasse arbeiten begleitet von einem Schreinermeister, einer Küchenfachkraft und ihren Klassenlehrern jeden Donnerstag an ihren verschiedenen Projekten zu folgenden Schwerpunkten:
•     Pausenverkauf, begleitet von Madeleine Krüger (Diätassistentin)
•     Holzwerkstatt, begleitet von Jochen Gmeinwieser (Schreinermeister)
•     Social Media, begleitet von Matthias Veit (Klassenlehrer)
•     Soziale Dienste in der Seniorenbetreuung begleitet von entsprechenden Fachkräften 
      Pausenverkauf    Holzwerkstatt    Social Media
 
Hier sollen neue Projektgruppen dazukommen, die auch aus Ideen der Schüler*innen entstehen. Die Expert*innen bringen durch ihren Blick von außen und ihre fachliche Souveränität große Ernsthaftigkeit und Professionalität in die Arbeit der Schüler*innen.
Im Konzept „Erdkinderplan“ beschreibt Maria Montessori in einer Lebensform auf dem Land ein „Studien- und Arbeitszentrum“ bestehend aus
•     Bauernhof als Stätte der Produktion,
•     Handelsgeschäft als Stätte des Vertriebs, des Warenaustausches und der Kommunikation,
•     Gästehaus als Dienstleistungs- und Kontakteinrichtung.

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