Da jeder Mensch seine individuelle Entwicklung hat, lernen nicht alle Kinder zur selben Zeit das Gleiche. Kernstück unseres Unterrichts ist deshalb die Freiarbeit. Sie erlaubt es den Kindern und Jugendlichen, ihr Lerntempo und ihre Lernschwerpunkte selbst zu bestimmen. Dies entspricht ihrem jeweiligen Entwicklungsstand, ihren sensiblen Phasen und ihrem Bedürfnis nach Selbstbestimmung.
Dabei spielen die vorbereitete Umgebung sowie das Montessori-Material eine wesentliche Rolle. Es ist für das Kind ein "Schlüssel zur Welt".
In Übereinstimmung mit den neuesten Erkenntnissen aus der Neurobiologie ist für Maria Montessori echter Lernerfolg nur dann von Dauer, wenn das Kind durch aktives Handeln und gemäß seiner sensiblen Phasen Lerninhalt, Lerntempo und Lernverfahren selbst bestimmen kann. In der Freiarbeit sind die Schülerinnen und Schüler einer Klasse zur selben Zeit mit unterschiedlichen Lerninhalten beschäftigt. Die Arbeit wird vom Kind dokumentiert.
In gebundenen Unterrichtsphasen werden Themen im Klassenverband oder in differenzierenden Gruppen behandelt. Auch Fachunterricht kann so erteilt werden. Allgemein verbindliche Hausaufgaben werden nicht gegeben.
Aufgabe der Kosmischen Erziehung ist es, dem Kind eine Vorstellung des Zusammenwirkens von Mensch und Natur, das Wissen über die Welt der Geografie, der Astronomie, Geologie, Chemie, Physik und Biologie sowie der Geschichte, Soziologie und Politik zu vermitteln.
Miteinander Leben und miteinander Lernen stehen im Mittelpunkt. Kooperation, Rücksicht und gegenseitiges Akzeptieren werden betont, falsches Konkurrenzdenken soll vermieden werden. Jahrgangsmischung und klassenübergreifende Kurs- und Projektarbeit leisten hier einen wichtigen Beitrag. Klassen- und Schülerkonferenzen erarbeiten Gemeinschaftsregeln und sichern ihre Einhaltung.
Anstelle von Noten erhält jedes Kind eine individuelle Information zum Entwicklungs- und Lernprozess (IzEL), die sehr detailliert über die verschiedensten Fähigkeiten und ihre Entwicklung im Lauf der Jahre Auskunft gibt. Zum Schulhalbjahr finden Lernentwicklungsgespräche zwischen Lehrern, Schülern und Eltern statt.
An unserer Schule arbeiten wir jahrgangsgemischt, es werden immer mindestens drei Altersstufen zusammengefasst. Durch das Zusammensein verschiedener Alters- und Lernstufen entsteht ein soziales Umfeld, in dem sich die Kinder und Jugendlichen in immer wieder wechselnden Rollen erfahren und bewähren können. Das begünstigt eine Flexibilität, die sich wiederum positiv auf die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen auswirkt. Altersmischung mit einer Vielfalt an Individualitäten birgt zudem den Vorteil, dass sie hinführt zu einem respektvollen Umgang und Miteinander und weg vom Konkurrenzdenken Gleichaltriger.
Außerdem ist Breite an Themen, die den Schüler*innen im Unterricht begegnen, größer, die Kinder bekommen „nebenbei“ schon mit, was die Großen machen und interessieren sich dafür. Umgekehrt können die Großen bei den Jüngeren wie nebenbei Lerninhalte wiederholen und so dauerhaften Lernerfolg sichern.
Altersgemischte Gruppen sollten aus mindestens drei bis zu sechs Jahrgängen bestehen, an unserer Einrichtung mischen wir aktuell die 1.-6. Klasse (Primaria A und Primaria B), und 7.-9. Klasse (Sekundaria).
Ab der 6. Jahrgangsstufe absolvieren unsere Schüler*innen jährlich ein bis zwei Betriebspraktika, für die sie sich ihren Praktikumsplatz selbst auswählen. So bekommen sie frühzeitig einen Einblick in die Berufswelt und finden nicht selten darüber ihre spätere Ausbildungsstelle. In der Sekundaria finden zusätzlich Projekte zur Berufsfindung statt.
„Die Freiheit unserer Kinder
hat als Grenze die Gemeinschaft,
denn Freiheit bedeutet nicht,
dass man tut, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein.“
Ganzheitliches Leben und Lernen e. V.
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Kinder sind Gäste,
die nach dem Weg fragen!